8. Stufe des Astanga-Yoga: Samadhi
Aus der Meditation heraus entsteht samādhi, die Trance der Erkenntnis, die achte Stufe des Astanga-Yoga (sūtra 3.3):
tad eva artha mātra nirbhāsaṃ svarūpa śūnyam iva samādhiḥ.
Der Zustand des samādhi ist als ob (iva) im Bewusstsein nur der Gegenstand der Meditation (artha mātra) leuchtet (nirbhāsaṃ) und das Bewusstsein seiner eigenen Form (svarūpa) entleert (śūnyam) ist.
Zu beachten ist, dass der Übergang der Stufen sechs, sieben und acht fliessend ist. Der Übende setzt sich hin für die Konzentration, aus der automatisch die Meditation entsteht. In der Meditation verliert der Übende bereits das Gefühl für seine eigene Meditation. Wenn die Konzentration sehr tief ist, denkt der Meditierende gar nicht mehr daran, dass er meditiert.
Und vor allem die achte Stufe, die sich ebenfalls automatisch aus der Meditation heraus ergibt, geschieht praktisch von selbst, kann also vom Übenden nicht selber gesteuert werden (ausser dieser hätte bereits einen entsprechend hohen Bewusstseinszustand erreicht). Samādhi ist das Geschenk, welches der Yogi durch die Gnade Gottes (ātmā) erhält. Mit samādhi hat der Yogi das Ziel erreicht, Yoga als Methode hat ihn zu Yoga als bewusstem Zustand der Einheit geführt.