Dann folgt die fünfte Stufe des Astanga-Yoga, pratyāhāra (sūtra 2.54):
svaviṣaya asaṃprayoge cittasya svarūpa-anukāra iva indriyāṇām pratyāhāraḥ
Pratyāhāra bedeutet, dass die Sinne nicht mehr mit ihren eigenen (äusseren) Objekten in Berührung kommen und in den Geiststoff zurückgezogen werden. Im nächsten sūtra beschreibt Patañjali den Effekt: der Yogi erhält dadurch vollkommene Beherrschung der Sinne (sūtra 2.55).
Für das Zurückziehen der Sinne braucht es sehr viel Geduld, mit Gewalt erreicht der Übende nichts. Im Gegenteil: was passiert, wenn wir an etwas Bestimmtes nicht denken wollen? Wir haben unseren Kopf nur noch voll davon. Besser ist es, alle Gedanken und Gefühle, welche in uns auftauchen, zu akzeptieren und zu denken, dass sie von Gott kommen und nichts anderes sind als eine Manifestation ātmās (der göttlichen Seele).